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Alfons Buchholz

Name:

Alfons
Buchholz

Beschreibung:

Geboren ist Alfons Buchholz in Knopen bei Guttstadt am 18. Dezember 1874 als viertes von elf Kindern seiner Eltern. Der Vater Johann Buchholz (geb. 1840) hatte am 21. September 1869 die Kölmerstochter Pauline Poetsch (geb. 1844) geheiratet.

Nach seinem Theologiestudium wurde Alfons Buchholz am 11. Juni 1899 in Frauenburg durch Bischof Dr. Andreas Thiel zum Priester geweiht. Nach Bischof Thiel Tod (17. August 1908) studierte Buchholz noch ein Semester in Münster und trat dort der Verbindung Saxonia im farbentragenden katholischen Studienverband CV bei. Danach stand er noch kurze Zeit dem neuen Bischof Dr. Augustinus Bludau als Hofkaplan zur Seite.

 

1909 wurde er zum Pfarrer von Rastenburg ernannt. Für seine Rastenburger Zeit wird Buchholz mancherlei nachgerühmt: Eifer in der religiösen Betreuung seiner zerstreuten Pfarrkinder, Ausmalung der Kirche, Einrichtung einer katholischen Schwesternstation, Bau einer Kapelle in Angerburg, soziales Engagement, Organisation von Liebesgaben an die Front während des 1. Weltkrieges, Paketaktion für Rastenburger Soldaten, die in englische Gefangenschaft geraten waren, Mitbegründung der Bürgerwehr zum Schutze der Stadt.

 

1920 wurde er als Nachfolger von Dr. Spannenkrebs Erzpriester in Heilsberg. Dort plante er und ließ ein Rentnerheim bauen. Das Altenheim gab einigermaßen begüterten Rentnern und Pensionären Wohn- und Lebensmöglichkeit in eigenen Zimmern und in einer gepflegten Atmosphäre. Die sehr aufgeschlossene Katharinenschwester Cassilda leitete das Haus recht selbstbewusst. Ein weiteres Denkmal hat sich Erzpriester Buchholz durch die Anlage des neuen Friedhofs gesetzt. Die schöne Friedhofsanlage, deren Baumbestand die Bezeichnung Waldfriedhof rechtfertigte, zog rasch viel Besucher an. Unter Beteiligung vieler Behörden und Vereine wurde hier der Segelflieger Ferdinand Schulz, der am 16. Juli 1929 bei einem Ehrenflug in Stuhm abgestürzt war, beerdigt. Unter Erzpriester Buchholz wurden die Pfarrkirche, der Volksgarten und das katholische Vereinshaus renoviert und umgebaut.

 

Alfons Buchholz war ein von Natur und vom Streben her frommer Mensch und Priester. Die Sorge für die Seelen und um die Seelen waren höchstens Herzensanliegen gewesen. Sein Vertrauen auf die gütige Führung Gottes war sehr groß. Von diesem Glauben her kommt bestimmte Sicherheit, dass Gott helfen und sorgen werde: »Providebit Deus ut semper providit«

 

Nach Hitler Machtergreifung kommt Bochholzens Haltung bald im Konflikt mit der Partei. Nach einem Zusammenstoss mit den neuen Gewalten bei einem Schulungsabend über den Nationalsozialismus und den »Deutschen Glauben« Ende 1935 in Heilsberg wurde er aus der Diözese Ausgewiesen. Durch Vermittlung von Bischof Kaller wurde die Ausweisung von der Gestapo zurückgenommen.

Die entgültige Ausweisung von Erzpriester Buchholz erfolgte im Zusammenhang mit den Ereignissen bei der Heilsberger Fronleichnamprozession 1937.

Am 3. April 1939 wurde Erzpriestern Buchholz nach 22 Monaten Haft aus dem Gefängnis Stuhm unter Bedingung entlassen. Er musste auf sein Kanonikat verzichten und Ostpressen verlassen.

Er zog nach Breslau zu seinem Bruder wo er die Seelsorge im St. Georg Krankenhaus übernahm. Im St. Georg-Krankenhaus blieb er während des gesamten Krieges und während der Einnahme Breslaus durch Sowjetrussen. Während der Festungszeit dokumentierte er die wichtigsten Ereignisse in der »Chronik des St. Georgs-Krankenhauses über die Belagerung Breslau vom 18. Januar bis 6. Mai 1945«

Im April 1947 wurde er von den Polen ausgewiesen und kam auf Umwegen nach Miltenberg am Main, wo er fast zehn Jahre als Seelsorger im Altersheim tätig war. Wegen seiner schlechten Gesundheit zog er sich 1956 ins Altersheim in Gerlasheim zurück. Dort ist er am 1. Juli 1957 gestorben und am 4. Juli begraben worden.