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Percy Ernst SchrammBeschreibung:
Percy Ernst Schramm wurde am 14.Okt. 1894 in Hamburg geboren und ist am 21. Nov. 1970 in Göttingen gestorben. 1914 bis 1918 nahm er als Freiwilliger am I. Weltkrieg teil. Nach seiner Promotion 1922 und seiner Habilitation 1924 an der Universität in Heidelberg übernahm er 1929 an der Universität Göttingen die Professur für mittlere und neuere Geschichte; er blieb dort bis zu seiner Emeritierung 1963 tätig.
"Bei der Reichspräsidentenwahl von 1932 setzte er sich als Vorsitzender des Göttinger Hindenburg-Ausschusses für die Wiederwahl des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ein. Dem Nationalsozialismus stand er gespalten gegenüber. Rassismus und Antisemitismus lehnte er ab, doch bewunderte er Hitler für seine außenpolitischen Erfolge. Schramm war seit Mai 1934 Mitglied in der Reiter-SA.., in der Universität trat er in der Uniform der Reiter-SA auf. Neben seinen umfangreichen historischen Arbeiten wurde er vor allem durch seine Funktion während des Zweiten Weltkrieges bekannt. "(Wikipedia, a.a.O., S.1)
Nachdem Helmut Greiner im April 1943 von seiner Aufgabe als Kriegstagebuchführer im Wehrmachtführungsstab entbunden worden war, übernahm Major d.R. Schramm bis zum Kriegsende dessen Funktion. Chef des Wehrmachtführungsstabes war Generaloberst Alfred Jodl, engster Berater Hitlers. Als stellvertretender Chef des Führungsstabes fungierte General Walter Warlimont; Dr. Schramm unterstand ihm unmittelbar. Im November 1944 trat Generalleutnant Winter an die Stelle Warlimonts.
Schramm und sein Helfer Obergefreiter Dr. phil. Felix Hartlaub arbeiteten zunächst in einer Holzbaracke im Sperrkreis II des Führerhauptquartiers "Wolfsschanze" bei Rastenburg/Ostpr. Schramm "registrierte Fernschreiben, heftete Befehle ab, exzerpierte Lageberichte und brachte den Extrakt...im Tagebuch zu Papier." Er schrieb nur wenige Kilometer von Hitler entfernt in der Überzeugung, dass kein Hoffnungsschimmer mehr berechtigt und daher die Katastrophe gewiss sei. (Der Spiegel. 52/1960,a.a,0.)
Eine prekäre Situation entstand für den Tagebuchführer, als nach der Hinrichtung seiner vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilten Schwägerin Elisabeth von Thadden seine Ehefrau Ehrengard von Thadden von einer Parteistelle in Göttingen als politisch wenig zuverlässig denunziert worden war.
Die Anzeige blieb jedoch - vielleicht im Hinblick auf die Position des Ehemanns im Führerhauptquartier - ohne Folgen.
Als Hitler nach Rückkehr in die Reichskanzlei in Berlin die Gefahr der Einschließung der Hauptstadt durch sowjetische Truppen erkannte und zudem die Teilung des Reichsgebiets durch amerikanische Armeen in einen Nord- und Südraum befürchtete, wurde Mitte April 1945 die Organisation der Wehrmachtführung und damit des Hauptquartiers in Zossen geändert. Am 22. April 1945 verließ die aus Teilen des Wehrmachtführungsstabes und des Generalstabes gebildete "Südstaffel" des 0KW unter Generalleutnant Winter - begleitet von Prof. Schramm - Zossen, um in Berchtesgaden Anschluss an Reichsmarschall Göring zu finden.
Trotz des Befehls, alle Dokumente zu vernichten, nahm der Tagebuchführer in Handkoffern zwei Exemplare seines Tagebuchs mit und unterzeichnete, da er uninteressante Akten verbrannt hatte, ein entsprechendes Vernichtungsprotokoll. Der Inhalt des bei Verwandten deponierten Koffers wurde dann doch verbrannt - wohl aus Furcht vor Entdeckung. Der andere Koffer gelangte sicher nach Berchtesgaden und kam in amerikanische Hände. Der Historiker Schramm fühlte sich verpflichtet, die von ihm erstellte Chronik der Nachwelt zu erhalten. Der kriegsgefangene Major wurde nach Versailles geflogen, um unter der Aufsicht der American Historical Division, Sondereinheit der US-Army, sein Tagebuch zu entziffern und neu zu schreiben.
Die Art der Unterlagen, ihre Entstehung und ihre Lücken sowie die Methode der Bearbeitung sind der Vorbemerkung zu entnehmen, die Percy Ernst Schramm am 31. Juli 1948 in Göttingen unterzeichnet hat.