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Josef Schäfer wurde am 8.2.1920 in Marmagen in der Eifel geboren. Bereits mit 17 Jahren wurde er an der "Staatlichen Hochschule für Musik" in Köln in die Violinmeisterklasse von Prof. G. Beerwald (Russische Schule) aufgenommen. Wegen besonderer Begabung erhielt er ein Staatsstipendium und konnte mit 20 Jahren seine Musikstudien abschließen. (Studierte dann aber noch 2 Jahre privat bei Prof. Beerwald.)
In einem Gutachten vom 10. Dezember 1953 schreibt der Direktor der Kölner Hochschule Prof. Dr. H. Unger im Namen der Professorenschaft über J. Schäfer u.a.: "Herr Schäfer hat sich nicht allein durch Begabung und Fleiß, sondern auch durch eine, nicht alltägliche künstlerische Reife ausgezeichnet, so daß wir ihn zu den besten Vertretern der jungen Generation zählen durften. Auch kompositorisch hat er sich mit Glück betätigt, so daß wir in ihm eine starke Persönlichkeit sehen, die jede Unterstützung verdient".
Nach Abschluß seiner Studien betätigte er sich als freischaffender Violinvirtuose und gab Musikunterricht privat und am Internat des Klosters Steinfeld sowie am Bischöflichen Konvikt in Prüm.
Auf Bitten des Beauftragten der Aachener Bezirksregierung kümmerte er sich um das kulturelle Leben seiner Eifelheimat. Er baute folgende Blaskapellen bzw. -orchester auf: "Marmagen", "Ramscheid", "Remscheid", "Baasem", "Freilingen", "Blankenheim-Dorf", "Jünkerath".
Leitete die Chöre der Pfarrkirche in "Zingsheim", den Nonnenchor des Herz-Jesu-Klosters in "Nettersheim" und den Damenchor in "Marmagen" mit denen er verschiedene seiner sakralen Kompositionen uraufführte.
Auf Veranlassung von Prof. Dr. H. Unger, der zu dieser Zeit im Westen keine Aufstiegsmöglichkeiten für J. Schäfer sah, erhielt er 1956 aus der DDR folgende Angebote: "Oper in Rostock", Orchester in "Greifswald", "Stendal", "Borna", "Oschatz" mit der gleichzeitigen Zusage für eine Professur an der Hochschule in "Weimar".
Schäfer entschied sich für den Aufbau des ersten Kammerorchesters der DDR in "Oschatz".
Trotz der großen Erfolge (er traute sich sogar 2 Wohltätigkeitskonzerte für die kath. Kirche in Oschatz und Wermsdorf zu geben) und beste Aufstiegsmöglichkeiten setzte er sich ein Jahr später aus der DDR wieder ab.
War dann 1 1/2 Jahre am Stadttheater in Trier.
Wegen Wohnungsmangel für seine Familie ging er dann nach "Leeuwarden" (NL).
Versuchte aber nach 3 Jahren in Deutschland wieder Fuß zu fassen und ging zum "Nordmark Sinfonie-Orchester in Flensburg". (auch hier konnte er keine Wohnung für seine Familie finden.) Kam dann für kurze Zeit wieder nach Leeuwarden zurück (wo seine Familie verblieben war) und nahm einige Monate später die Stelle des Ersten Konzertmeisters an der großen Oper in Enschede an, wo er verblieb.
Gegen 1978 übernahm er noch zusätzlich die Direktion der "Schule für Musik des MZV Ochtrup/Neunkirchen/Wettringen in Westfalen.
In seiner verbleibenden Freizeit bemühte er sich u.a. um die Eifeler Volksmusik. Ließ sich von älteren Leuten in den Eifelorten Volkslieder und -tänze vorsingen und bearbeitete diese für die "Original Eifeler Volksmusikanten", deren Initiator er auch war. (Die Resultate dieser Arbeit sind auf 2 LPs und in den Volksmusikarchiven der Uni Neuß, Freiburg und des WDR dokumentiert.)
Das "Feuerwehr Blasorchester Ahaus-Ottenstein" führte er nach etwa 2 Jahren zum "Europameister der Feuerwehr Blasorchester". (Auch sie machten eine LP mit seinen speziell für dieses Orchester geschriebenen Kompositionen.)
Unter seinen zahlreichen sakralen Kompositionen befinden sich allein 3 Messen. Er schrieb Musik für alle musikalischen Stilrichtungen, die gelegentlich von den Rundfunksendern ausgestrahlt werden.
Sein unermüdlicher Schaffensdrang ließ ihn auch noch 13 Buchmanuskripte entstehen, die neben Fachliteratur sich hauptsächlich mit der Kultur und Geschichte seiner Eifelheimat befassen.
In seiner Biographie "Die Abenteuer eines beruflichen Werdeganges" (Leid und Freud einer Künstlerkarriere) schildert er sein bewegtes und abenteuerliches Leben eindrucksvoll-spannend in erschütternder Weise, das von tiefem Leid aber auch großer Freud und Erfolg begleitet war.
Sein von innerer Unruhe getriebener Tatendrang, sein ungebändigtes Temperament und das immerwährend brennende Feuer im Innern seiner Seele ließen ihn zu einem ruhelosen Wanderer durch die Zeit werden. Eigenschaften, die ihn sicherlich auch weiterhin begleiten werden, bis der liebe Gott ein Ende setzt.