Beschreibung:

Der Ich-Erzähler, der junge Arzt Bruno, wird mitten in einer Aufbruchsituation seines Lebens – er ist mit seiner geliebten Freundin zusammengezogen, sie planen eine gemeinsame Zukunft mit Kindern – von Ängsten heimgesucht, die ihm unverständlich und peinlich bleiben. Eher zufällig begegnet er im städtischen Schwimmbad und später auf der "langen Wiese" dem alten "Professor", einem rätselhaften Menschen. Beide Männer verbindet eine Art Seelenverwandtschaft, es ist, wie sich später herausstellt, die Gemeinsamkeit der Angst vor Verlust und Versagen. Der Ich-Erzähler wird von ihr geschüttelt. Der "Professor" ist in seinen Kopf geflüchtet. In einer Reihe von Begegnungen enthüllt sich zögernd die Geschichte des Professors, der eigentlich Jakob heißt und einmal ein Schauspieler war. Bruno lernt in den Gesprächen, seine Angst als sinnvoll zu begreifen, sie zu integrieren und sich aus ihrer Lähmung zu befreien. Dem Professor gelingt es, seine Flucht in eine abstrakte Gedankenwelt zu durchschauen. Er begreift seine ihn lebenslang begleitende Eifersucht als eine ihn von Kindheit an begleitende Angst vor Liebesverlust. So wird am Ende seiner Tage das weltverliebte Kind in ihm wieder lebendig. Sein kleiner Enkelsohn, der Junge mit der roten Kappe, wird ihm dabei zu einem wichtigen Lehrmeister.

Rezensionen:

Autor:

Rainer Schmidt

Rainer Schmidt, geboren 1930 in Rastenburg in Ostpreußen. 1945 Flucht vor den Kriegsereignissen nach Westfalen. Er studierte Medizin in Münster und Düsseldorf...