Jüdische Literatur

Karl-Heinz de Groot

Opa warum weinst du?

Ein deutsch-jüdisches Leben zwischen St. Pauli und KZ Amersfoort

Vergriffen: Opa warum weinst du? kann leider nicht mehr bestellt werden.
Titel:Opa warum weinst du?
Untertitel:Ein deutsch-jüdisches Leben zwischen St. Pauli und KZ Amersfoort
ISBN:3-938208-36-8
Format:14,5 x 21
Bindung:Paperback
Anzahl der Abbildungen:keine Abbildung
Artikelnummer:105-137-00
Verlag:Helios-Verlag
Seitenzahl:363

Beschreibung:


Im vorliegenden Buch schildert Karl-Heinz de Groot seine Kindheit und Jugend während der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und den Niederlanden. Mit schnörkelloser und geradliniger Sprache zeigt er auf, wie ein Mensch jüdischer Abstammung in dieser Zeit als Spielball menschenverachtender Politik verunsichert und verängstigt, verfolgt und entwurzelt wurde.
1922 geboren, wächst der Autor als Sohn einer alleinerziehenden, jüdischen Mutter in Hamburg-St.Pauli in jüdischer Erziehung auf. Zeitlebens ist das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn zwiespältig und von einer Art Hassliebe geprägt. Sein Vater spielt in seinem Leben keine Rolle, wurde ihm von der Mutter vorenthalten. Da die Eltern nicht verheiratet waren, erhielt er die Nationalität seiner Mutter, die durch ihren Vater gebürtige Niederländerin war. Dies ermöglichte dem Autor, nach den Novemberpogromen 1938 Deutschland, und damit seine Heimat, in Richtung Niederlande zu verlassen. Zu dieser Zeit nehmen Diskriminierungen und Verfolgungen der jüdischen Bevölkerung drastisch zu, so dass auch de Groot sein erlerntes Bäckerhandwerk in Deutschland nicht mehr ausüben darf.
Aber auch in den Niederlanden findet der Autor nicht die ersehnte Sicherheit und Ruhe, da mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht auch in den Niederlanden das Leben der jüdischen Bevölkerung massiv bedroht ist.
De Groot wird wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt. Er wird in ein Arbeitslager in den Niederladen und in das Deportationslager Westerbork eingewiesen. Von dort wurde er auf Grund der von seiner Mutter im letzten Moment besorgten Unterlagen über die Identität des Vaters als Mischling ersten Grades entlassen. Danach kam er in das KZ Amersfoort in den Niederlanden, von dort wurde de Groot in das Straflager Hohenlimburg/Westfalen interniert. Drei Monate vor Kriegsende konnte er mit Unterstützung eines Lagerführers flüchten.
Nach Kriegsende kehrt er nach Hamburg zurück. Aus seinem geliebten Hamburg aber wird er aber gegen seinen Willen von den Engländern als ehemaliger Fremdarbeiter ausgewiesen und zurück in die Niederlande geschickt. Der Versuch, hier als Bäcker, Sänger oder Entertainer seinen Lebensunterhalt zu finden, scheitert nicht zuletzt auch an den miserablen Lebens-verhältnissen der Nachkriegszeit. Nach einigen Monaten bei der niederländischen Marine und einem kurzen Aufenthalt in Paris, der ihm auch keinen Erfolg beschert, folgt eine Odyssee durch Frankreich, das er zu Fuß und per Anhalter nach Süden durchquert. Seine Versuche, in Frankreich Fuß zu fassen, scheitern, weil ihm die französischen Behörden eine Arbeitsgenehmigung verweigerten. Schließlich führt ihn die Straße nach Marseille, wo er – und hier schließt das Buch – in die Fremdenlegion eintritt.
Karl-Heinz de Groot, der sich bei der Internierung ein schweres Rückenleiden zuzog und heute noch von Angstträumen geplagt wird, klagt in seinen biographischen Aufzeichnungen mit keiner Zeile pauschal an. Seine Erinnerungen sind keine Abrechnung, sondern sie sind geprägt von schärfster Verurteilung antisemitischen und überhaupt unmenschlichen Denkens und Handelns sowie der Dankbarkeit für erfahrene Hilfsbereitschaft und Selbstlosigkeit. Im Mittelpunkt seines Interesses steht die Menschlichkeit, die Vielschichtigkeit menschlichen Verhaltens und Handelns.
 

Rezensionen:


VonÜberAmLink
Aachener Zeitung

zu "Opa warum weinst du?"

11.10.06
Hamburger Abendblatt

"Opa, warum weinst du?" Ein Leben zwischen St. Pauli und KZ

Als wir das Tor hinter uns hatten, jagte man uns zunächst in den "Rosengarten". Das war eine sinnige Erfindung eines Nazischergen: ein mit Stacheldraht umzäumter Gang. Etwa

07.10.06

Autor:


Karl-Heinz de Groot
Karl-Heinz de Groot

1922 geboren, wächst der Autor als Sohn einer alleinerziehenden, jüdischen Mutter in Hamburg-St.Pauli in jüdischer Erziehung auf. Zeitlebens ist das Verhältnis...