Vergriffene Bücher
Eifeler Schimpfwörter, Neck-, Spott- und Spitznamen
Titel: | Eifeler Schimpfwörter, Neck-, Spott- und Spitznamen |
ISBN: | 3-938208-26-0 |
Format: | 21 x 10 |
Bindung: | Hardcover, gebunden |
Anzahl der Abbildungen: | 8 Abbildungen |
Artikelnummer: | 105-133-00 |
Verlag: | Helios-Verlag |
Seitenzahl: | 94 |
Beschreibung:
gesammelt von
Fritz Koenn und Liesel Kalka
Die vier Sprachen des Eifelers:
“platt, huhdütsch, dörch de Nas
onn
övve anger Löck”
Eins ist sicher: Es muß im Naturell der Eifeler liegen, daß sie sich gegenseitig allzu gerne Spitz-, Spott- und Necknamen verpassen. Entsprechend üppig sind Anzahl und Fabuliergehalt solcher Mundartbegriffe. Es gibt sie maßgerecht für jeden Menschentyp und Charakter, für die verschiedensten Veranlagungen und Gewohnheiten, Fehler und Eigenheiten.
Der dörflichen Namensgebung kann niemand entgehen, mag er kleingewachsen sein, eitel oder unscheinbar, rundlich oder schmal, freundlich oder mürrisch, still oder polternd, einfältig oder schlau, kräftig oder gebrechlich. Ob einer affektiert daherkommt, übereifrig arbeitet, sich lahm fortbewegt oder den Eindruck eines Spaßvogels, Träumers oder Geizkragens
macht - er darf sicher sein, daß ihm innerhalb kürzester Zeit seine ganz spezielle, mal derbe, mal milde, immer aber äußerst treffsichere und plastische verbale Kurz-Charakteristik auf den Leib geschnitten wird. Sollte das reiche Vokabular der heimischen Schimpfnamen einmal nichts passendes hergeben, dann erfindet der Dörfler rasch einen neuen Begriff hinzu oder kombiniert mehrere hergebrachte zu einer neuen Wortschöpfung. So kriegt in diesem Landstrich jedes menschliche Töpfchen allsogleich sein sprachliches Deckelchen.
Wirklich beleidigend oder böse sind bei näherem Hinhören nur wenige dieser Titulierungen. Auch die heutzutage häßlich klingenden besitzen meist einen sehr harmlosen Kern. So vermitteln die in diesem Band gesammelten Wörter aus Nord- und Südeifel trotz ihrer oftmals herben und deftigen Pointierung überwiegend gutmütigen Spott und sogar eine erstaunliche Toleranz gegenüber dem Andersartigen. Von einer dem Eifeler gemeinhin abgesprochenen Zärtlichkeit zeugt ein vielfältiger, sich ständig wandelnder Schatz an Kosenamen für Kinder.