Vergriffene Bücher
H. Jürgen Siebertz
H. Jürgen Siebertz
»Die Blütezeit«
Industrie, Handwerk und Geschäftleben in Lammersdor/Eifel
Titel: | »Die Blütezeit« |
Untertitel: | Industrie, Handwerk und Geschäftleben in Lammersdor/Eifel |
ISBN: | 978-3-938208-60-1 |
Format: | 23,5 x 17 |
Bindung: | fest gebunden mit Schutzumschlag |
Anzahl der Abbildungen: | 371 Abbildungen |
Artikelnummer: | 105-167-00 |
Verlag: | Helios-Verlag |
Seitenzahl: | 228 |
Beschreibung:
Als gelte es, alle Not vergessen zu machen, betrieben die Junker-Mitarbeiter nach 1945 mit Volldampf den Wiederaufbau des schwer beschädigten Unternehmens. Schon bald trafen die ersten Produktionsaufträge ein. Wenig später reichten die vorhandenen Kapazitäten nicht mehr aus. Neue Werkshallen entstanden und viele Mitarbeiter fanden in der Firma Junker eine zukunftssichere Beschäftigung. Mancher Kleinbauer nahm zugunsten einer geregelten Arbeitszeit und angemessener Entlohnung eine Hilfsarbeiterstelle an. Junge Ingenieure und hochmotivierte Kaufleute brachten innovative Ideen mit und bewirkten deren Umsetzung.
Die Entwicklungs- und Versuchsabteilung unter der Leitung des Lammersdorfer Dipl. Ing. Robert Lethen sicherte viele neue technische Konstruktionen ab. Die rasante Entwicklung des Unternehmens und die permanente Schaffung neuer Produkte bedingten eine ständige personelle und räumliche Anpassung. Die Anzahl und Vielfältigkeit der produzierten Maschinen, Öfen und Anlagen kann heute kaum ermessen werden. Zahlreiche Patente bezeugen auch heute noch einen kaum zu bremsenden Erfindergeist.
Zu den über 60 Handwerks- und Geschäftsbetrieben in Lammersdorf zählte auch die Brennstoffhandlung der Familie Martin Offermann in der oberen Kirchstraße.
Sohn Dieter Offermann (Jahrgang 1939) erinnert sich: "Das war wirklich eine sehr mühselige Tätigkeit, obschon ich gerne in der frischen Luft und in der freien Natur gearbeitet habe. Besonders an heißen Sommertagen war es sehr anstrengend, die jungen Fichten aus dem Wald zu holen, zu entasten und unseren kleinen LKW damit zu beladen. Auch das Sägen der dickeren Holzstämme, aus denen wir Zaunpfähle oder Grubenholz herstellten, war sehr schweißtreibend. Manchmal stand der halbe Hof voller Heuböcke, die wir produziert hatten. Irgendwann kam dann der Verkauf von Kohlen, Briketts und Koks dazu. Ich weiß nicht mehr, Dieter Offermann und wie viele schwere Säcke ich als Jugendlicher in das Firmenauto Kohlenkisten, die sich meist in niedrigen Kellern befanden, entleert habe.
Oft habe ich meine Arbeit wirklich gehaßt. Während andere Kinder spielten, habe ich Säcke mit Brennmaterial die glitschigen Steintreppen heruntergeschleppt. Die Schufterei hat auch bei mir ihre Spuren hinterlassen. Aber es durfte nie geklagt, sondern nur gearbeitet werden."
Autor:
H. Jürgen Siebertz - geboren am 15.12.1942 – wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in einem historischen Fachwerkhaus in seinem Heimatort...