Vergriffene Bücher
Robert P. Reuter
Robert P. Reuter
Die Fidei
Der Lebensraum unserer Vorfahren
Titel: | Die Fidei |
Untertitel: | Der Lebensraum unserer Vorfahren |
ISBN: | 3-933608-78-3 |
Format: | 24 x 16 cm |
Bindung: | gebunden |
Anzahl der Abbildungen: | 53 Zeichnungen, 218 Fotos |
Artikelnummer: | 105-89-00 |
Verlag: | Helios-Verlag |
Seitenzahl: | 392 |
Beschreibung:
Vorwort des Verfassers
Nach mehrjährigem Sammeln und Recherchieren kann nunmehr die Geschichte. Die Fidei, der Lebensraum unserer Vorfahren", Band I, vorgelegt werden. Es führt den Leser in die Geschichte unseres Raumes, von der Vor- und Frühgeschichte bis zum Ende des Mittelalters. Es war mein Bestreben, das Buch leicht verständlich, aber andererseits nicht als reines Erzählbuch zu gestalten, um so einen Kreis von Heimatkundlern und interessierten Leserinnen und Lesern unseres Raumes ein Buch in die Hand zu geben, das die geschichtlichen Spuren der zur Fidei gehörenden Orte Orenhofen, Preist, Schleidweiler, Rodt und Zemmer bis zur Grundherrschaft im späten Mittelalter (1803) aufzeigt und die geschaffenen Kunstdenkmäler bis in unsere jüngste Gegenwart darstellt.
Über die fast 2000-jährige Geschichte können wir jetzt, wenn auch mit großen Lücken versehen, einen Gang durch die Jahrhunderte vollziehen, der uns erfahren lässt, wie dieses Gemeinwesen aus einer bäuerlichen Siedlung zu dem geworden ist, was wir heute unter dem Namen "Fidei" verstehen. Die ungezählten Generationen, die von Katastrophen wie Brandschatzungen heimgesucht wurden, haben mutig immer wieder aufgebaut. Leben bedeutete in erster Linie Überleben. Zerstörung und neue Ordnung in schier endloser Abfolge waren bis in die jüngste Vergangenheit der Puls der Geschichte, auch für die Fidei.
Die Fidei ist unsere Heimat, die das Antlitz der Geschichte trägt, worin unsere Vorfahren in Siedlungen und Rodungen, in Pfaden und Straßen, auf Schritt und Tritt ihre geschichtlichen Spuren hinterlassen haben. Hier haben sie gelebt und gewirkt, gekämpft und gebaut, gegraben, gepflügt und geschwitzt, gesungen und gebetet, so dass diese Vergangenheit in uns täglich lebendig fortwirkt. Schön ist die Landschaft der Fidei im Sonnen- und Farbenglanz der Jahreszeiten, eigen und still. Die Landschaft um uns trägt ihre großen Züge aus der Hand des Schöpfers mit den Tälern und Bergen, mit Gewässern, Wäldern und Ackerfluren.
Archäologische Funde haben zur Genüge den Beweis erbracht, dass die Fidei schon in frühester Vorzeit besiedelt war. Selbst die kulturgesättigten Römer fanden Jahrtausende später den Raum der Fidei noch für ihre hochentwickelten Lebensansprüche bestens geeignet. Unter ihnen kam es zur ersten geschichtlichen Blüte unseres Gebietes. Man denke an die vielen Funde und Ausgrabungen aus dieser Zeit, über die noch berichtet werden wird.
Dorfkirchen und Kapellen sind Ausdruck ihrer Zeit und verpflichten zur Erhaltung und Pflege. Nach ihrer christlichen Erziehung verstanden es die Gläubigen unseres Berichtsraumes, die Kirche von jeher als Lebensmittelpunkt, der einzige Hilfe bot zur Vorbereitung auf das Jenseits, anzusehen. Die zentrale, hochgehobene Lage im Ort – siehe Beispiel Orenhofen – und die unvergleichliche Größe unserer Kirchen, mit der allenfalls eine Burg konkurrieren konnte, sind Ausdruck dieser Haltung. Kunstwerke dienten ausschließlich religiösen Themen und Funktionen. Sie waren Gegenstand intensiver Frömmigkeit und eingebunden in die Liturgie. Ihre Schönheit für sich genommen galt nicht als Wert, sondern war wie Gold und Glanz Ausdruck göttlicher, heiliger Erhabenheit und erleichterte die gefühlsmäßige Anteilnahme im Gebet. Sinnbildliche Bedeutung haftete jedem Gegenstand, jeder bildlichen Darstellung im Sakralraum an, wobei die Erziehung zu gottgefälligem Leben im Vordergrund stand. Die Schar der Heiligen in Schlusssteinen, an den Wänden, auf den Altären war Vorbild eines Lebens in der Nachfolge Christi, das in Legenden gegenwärtig war. Sie gewährten aber auch Beistand und Trost demjenigen, der sie um Hilfe anflehte. Gerade deshalb - aber auch aufgrund der Achtung und Bewunderung vor dem handwerklichen Können und der künstlerischen Leistung - war es mein besonderer Wunsch, die stattliche Anzahl der Heiligenfiguren (Band II) und insbesondere die Glocken in den Kirchen und Kapellen unserer Fideigemeinden zu erfassen und in zwei Bänden vorzustellen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass mein Beitrag über die Kirchen und Kapellen in der Fidei keine wissenschaftliche Dokumentation mit vollständiger Aufführung der Sakralarchitektur darstellt, sondern nach subjektiven Kriterien angelegt ist.
Viele Wegekreuze finden wir in den Dörfern der Fidei. Sie sind steinerne Zeugen unseres christlichen Glaubens, sie stellen ein verpflichtendes Erbe unserer Vorfahren dar und künden von ihrer tiefen Frömmigkeit. Um alle noch erhaltenen Kleindenkmäler unserer Heimat in Form und Bild für unsere Nachwelt festzuhalten, sind alle aufgefundenen Wegekreuze in den Orten der Fidei erfasst, in Band II beschrieben und gezeichnet worden.
Zum Entstehen meines Buches Band I haben viele Fachkundige durch ihre Förderung engagiert beigetragen. An erster Stelle richte ich meinen Dank an Lothar Monshausen (Bitburg), Matthias Thömmes (Philippsheim) und Robert Graff (Orenhofen), die an diesem Werk in vielfältiger Weise mitgearbeitet haben. Dank für großzügige Hilfe in Sachfragen schulde ich Herrn Professor Dr. Andreas Heinz (Auw a. d. Kyll) und Heimatforscher Josef Schröder (Rodt).
Für Unterstützung und Anregung in den Orten sowie auch für die eingebrachten Beiträge, habe ich zu danken: Klaus-Bernhard Basten, Josef Junkes und Berthold Köhnen, (Zemmer), Rudolf Krein und Herbert Schmitz (Preist), Johann Reuter (Zemmer, Ortsteil Daufenbach), Hans-Josef Meyer und insbesondere Hans Wagner (Zemmer, Ortsteil Schleidweiler).
Bei meinen Untersuchungen und Befragungen vor Ort in den Dörfern traf ich auf großes Interesse, Entgegenkommen, Hilfe und Auskunftsbereitschaft bei Pfarrern, Küsterinnen und Küstern, bei Heimatkundlern und Geschichtenerzählern. Dadurch wurde meine Arbeit entscheidend belebt. Ich danke diesem liebenswürdigen Personenkreis ganz besonders für das gezeigte Engagement. In Orenhofen: Willi Monzel, in Rodt: Christine Rapp†, in Schleidweiler: Änni Marchel und in Zemmer: Martha Lürmann.
Herzlich danke ich allen, die durch Zuschüsse und Mithilfe bei der Vorbestellungsaktion und am Zustandekommen dieses Buches mitgewirkt haben.
Orenhofen, im Jahre 2003
Robert Reuter
Autor:
Robert Reuter, geb. 1941, entstammt einer alteingesessenen Orenhofener Familie. Als gelernter und examinierter Maschinenbauschlosser schlägt er die...